Dramatische Rettung auf der Kieler Förde

Schüler in Seenot

Kiel – Nur durch den schnellen Einsatz der Wasserschutzpolizei Kiel konnte am Freitagabend auf der Kieler Förde eine Schülergruppe und ihr Betreuer aus Seenot gerettet werden. Die Gruppe war trotz Starkwindes und Wellengang zu einer Bootstour mit offenen Ruderbooten aufgebrochen. Vor dem Ostuferhafen gerieten die Boote gegen 17.30 Uhr durch Wind und Wellen in Seenot.

Dabei sollen die Boote der Gruppe alle voll Wasser gelaufen sein. Die Wasserschutzpolizei hatte gerade das Streifenboot „Brunswik“ in der Nähe beim Kids-Festival an der Kiellinie im Einsatz und war deshalb innerhalb weniger Augenblicke nach dem ersten Notruf vor Ort und konnte mit der Rettungsaktion beginnen. Alle Kinder waren beim Eintreffen im Wasser durchnässt und konnten sich nicht mehr selbst retten. Die Besatzung der „Brunswik“ sowie die Besatzung des ebenfalls sofort alarmierten Polizei-Einsatzbootes „Olsborg“ konnten alle 15 Jugendlichen und den Betreuer schließlich aus dem kalten Wasser retten.

„Die Lage war zunächst sehr unübersichtlich“, sagt Klaus Pelz vom Leitungsdienst der Berufsfeuerwehr. Durch das Zusammenspiel von Wasserschutzpolizei und Rettungsdienst wurden alle Jugendlichen schnell versorgt. Fünf der Schüler erlitten bei dem Unglück im nur 10 Grad kalten Fördewasser Unterkühlungen und wurden nach der Erstversorgung durch Notärzte und die Rettungswagenbesatzungen in Kieler Krankenhäuser eingeliefert, wie die Feuer auf Nachfrage bestätigt. Sofort nach den ersten Meldungen hatte die Leitstelle alle verfügbaren Rettungswagen zu den Sammelplätzen geschickt.

Für die Versorgung der verletzten Kinder richteten die Einsatzkräfte am Seefischmarkt und beim Revier der Wasserschutzpolizei in Düsternbrook Sammelplätze ein. „Die Jugendlichen haben angesichts des Wetters sehr viel Glück gehabt“, sagt Klaus Pelz. Auch die Wasserschutzpolizei bestätigt auf Anfrage, dass die Wetter- und Wellenbedingungen für einen Ausflug mit offenen Ruderbooten zu dem Zeitpunkt in dem Bereich der Förde nicht geeignet waren. Möglicherweise kommt auf den Veranstalter des Ausflugs deshalb jetzt Verfahren zu. Die Schüler waren nach Mitteilung der Polizei im Alter zwischen 12 und 16 Jahren und stammten von der Humboldtschule aus Kiel. Die Ermittlungen und Befragungen durch die Polizei dauern noch an. Die Ruderboote der Gruppe wurden abgeschleppt und an Land gebracht. FB

Quelle: Kieler Nachrichten, 12. Mai 2012

Bootsunglück: Nachspiel für den Betreuer

Kiel. Das Bootsunglück von 15 Schülern und einem Betreuer wird ein Nachspiel haben. Die Wasserschutzpolizei Kiel hat gegen den verantwortlichen Betreuer Ermittlungen wegen des Verdachts der Schifffahrtsgefährdung und der fahrlässigen Körperverletzung eingeleitet. Wie berichtet, waren am Freitag gegen 17.30 Uhr Schüler der Humboldtschule mit einem Betreuer im Bereich des Ostuferhafens auf der Förde bei Wellengang und Starkwind in Seenot geraten. Die vier Ruderboote schlugen bei dem Wellengang voll Wasser, und die Schüler trieben hilflos im Fahrwasser. Zwei Polizeiboote und zwei Sportboote konnten aber alle 15 Schüler und den Betreuer retten. Sprecher Frank Otte (Wasserschutzpolizei) bestätigte, dass keines der Kinder eine Schwimm- weste trug. Einige Schüler kamen in Krankenhäuser, konnten aber noch am Freitag wie- der entlassen werden. FB

Quelle: Kieler Nachrichten, 14. Mai 2012

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