Die RG Germania Kiel hat am Mittwoch den letztjährigen Titelgewinn des Stadtachter-Rennens erfolgreich verteidigt. Unter dem Jubel der zahlreichen Zuschauer an der Kiellinie hatte das Team des Akademischen Rudervereins Pech. Was war passiert?
„Das wurde zum Schluss noch einmal richtig, richtig eng“, sagte Ruderer Daniel vom Siegerteam Germania. Von Beginn an lag sein Boot in einem ansonsten ausgeglichenen Teilnehmerfeld in der Poleposition. Doch der starke Gegenwind und die Wellen machten nicht nur dem Boot des späteren Gewinners Mühe, denn das Team vom Akademischen Rudervereins, das auf Bahn eins startete, trieb beim Start etwas Richtung Landseite und touchierte mit zwei Riemen einen Poller der Blücherbrücke und hatte dadurch einen großen Rückstand auf die anderen Boote.
Das Boot der Germania konnte sich bis zur 500-Meter-Marke etwas absetzen. „Da hatten wir einen guten Vorsprung“ meinte Daniel. Doch mit einem furiosen Zwischenspurt holte der ARV Zug um Zug auf und fand den Anschluss an die anderen vier Boote. „Die Wellen haben uns dann etwas durcheinandergebracht. Das waren schon erschwerte Bedingungen. Man hat schon gemerkt, dass es knapp werden könnte“, sah Daniel seinen Vorsprung dahinschmelzen.
Die letzten 200 Meter entwickelten sich zu einem Zweikampf zwischen „Team Germania“ und dem ARV, die den Anschluss herstellen konnten. Die Boote der Christian-Albrechts-Universität, Wiking/Neptun und Thetis/Teifun/Aegir lagen zu diesem Zeitpunkt etwas zurück. „Das kann noch einmal eng werden“, so der Tenor im Germania-Lager. Die letzten einhundert Meter wurde es noch einmal spannend: Team ARV, das durch den starken Zwischenspurt zum schnellsten das schnellste Boot stellte, kämpfte sich an das führende Boot heran, doch mit letzten Kräften rettete sich Germania, unter großem Applaus der Zuschauer, über die Ziellinie. Sieger der Herzen war jedoch der ARV, da waren sich alle einig. Es war der insgesamt achte Sieg der Rudergesellschaft Germania Kiel, die den Zinnpokal erfolgreich verteidigten. Dritter wurde das Schülerboot Wiking/Neptun. „Es zeigt, dass wir uns gut vorbereitet haben und auch gut trainiert haben“, freute sich Daniel. Der Erste Kieler Ruder-Club verzichtete in diesem Jahr erstmalig auf einen Start. Nähere Angaben von Gründen wollten unsere Redaktion gegenüber nicht genannt werden.
Text: Andrè Haase, Kieler Nachrichten vom 27.06.2024