2013

Auf der Förde zählt nur Teamwork

Dr. Asmus-Ruderregatta auf der Kieler Förde

Seit 95 Jahren starten Schüler aus Schleswig-Holstein zur Dr. Asmus-Ruderregatta auf der Kieler Förde. Sie ist mittlerweile die einzig verbliebene Schülerruderregatta des Landes. Um sie zu erhalten, wurde im Vorwege kräftig geworben. Mit Erfolg: 200 Teilnehmer griffen am Sonnabend in die Riemen.

Kiel. Von der Reventloubrücke und der Blücherbrücke bis zum Steg des Schülerbootshauses gingen die insgesamt 43 Rennen vom Einer bis zum Achter, im Renn- oder Wanderboot und in jeder Alterklasse. Dass sich so viele meldeten, darüber freute sich besonders Organisatorin Maja Darmstadt, denn sie hatte kräftig Werbung gemacht. „Wir dürfen eine so schöne Tradition doch nicht aussterben lassen“, betonte sie. Waren es in den Vorjahren nur noch maximal 40 Teilnehmer aus den sieben Rudervereinen der Kieler Schulen, kamen in diesem Jahr Schüler aus den fünf Vereinen in Flensburg, Preetz, Schleswig, Rendsburg und Itzehoe dazu. Selbst das Wetter spielte mit: „Sonne und glattes Wasser auf der Förde mitten am Tag, wann haben wir schon mal so ein Glück?“

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Tag des Sports 2013 in Kiel

Rudern wieder mit Mitmachaktion dabei

Tag des Sports 2013Der Tag des Sports in Kiel, die größte Breitensportveranstaltung in Schleswig-Holstein, zog auch in diesem Jahr wieder die Massen an. Geschätzte 30 000 Gäste aus nah und fern und aus allen Altersklassen zogen wieder über das großflächige Areal rund um das Haus des Sports und ließen sich begeistern von den zahlreichen Angeboten der Vereine, Verbände und Partner des LSV. Auch LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen zog ein positives Fazit: „Ich habe an meinem ersten Tag des Sports als LSV-Präsident viele gut gelaunte Menschen getroffen, die wie ich begeistert waren von der Vielfalt der Angebote, Bühnenaufführungen und Mitmachaktionen auf den Plätzen und in den Hallen. Es ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Freude die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ihre Angebote präsentiert haben und mit welcher Leidenschaft die Sportlerinnen und Sportler dabei waren. Dies zeigt mir, das der Sport seinen Platz in der Mitte der Gesellschaft hat.“

Der Ruderverband Schleswig-Holstein war erneut mit seiner Mitmach-Aktion auf Ruderergometern dabei. Die sechs Ruderergometer standen in der Zeit von 10 bis 18 Uhr kaum still und wurden von jung und alt ausprobiert. Die wenigen Regenschauer wurden insbesondere von den Kindern ignoriert. Viele Eltern fragten nach, ab welchem Alter und wo denn mit dem Rudern begonnen werden könne.

Wir bedanken uns sehr herzlich beim Ersten Kieler Ruder-Club für seine Unterstützung mit Ergometern und Transport. Vielen Dank den Helfern Nele Schürmann (Schleswig-Holsteinische Ruderjugend), Inga Klose, Bernd Klose, Florian Kleinicke und Max Wulff (EKRC) sowie Jessica Hacia, Yagmur Beringvier und Annika Bock (ORRC Wiking Kiel).

Landessportverband Schleswig-Holstein www.lsv-sh.de

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Als die Frauen ans Ruder kamen

Erst 1973 änderte der EKRC die Satzung – Sommerfest zum Jahrestag

Kiel. Eine Mitgliedschaft im Ersten Kieler Ruder-Club von 1862 e. V. (EKRC) war mehr als 110 Jahre Männern vorbehalten. Auf Initiative von Heiner Ketelsen, der heute Ehrenvorsitzender des Ruderverbands Schleswig-Holstein ist, gab es 1973 eine Satzungsänderung, die den Verein für Frauen öffnete. Das Jubiläum „40 Jahre Frauenrudern“ feierte der EKRC am Sonnabend mit einem Sommerfest.

Als die Frauen ans Ruder kamen
Die Ruderinnen (von links) Helga Puschendorff, Gaby Schulz, Leonie Haass, Uta Kutz, Dorit von Weydenberg, Andrea Suhr, Rona Schulz, Ulrike Jonas und Claudia Mack kämpften sich am Sonnabend durch das aufgewühlte Fördewasser. Foto ih
Die Abstimmung darüber, ob Ruderinnen aufgenommen werden sollten, war damals knapp ausgefallen: Eine Stimme brachte die Entscheidung und machte den Weg in den Verein frei. Der EKRC, dem Leistungssportler ebenso willkommen sind wie Breitensportler, ist heute rund 400 Mitglieder stark, ein Drittel von ihnen sind Frauen. Wie Vorsitzender Bernd Klose berichtet, sind „inzwischen die Frauen mit den erruderten Siegen und erworbenen Titeln (Weltmeister, Deutsche Meister, Junioren-Weltmeister) erfolgreicher als die Männer“. So holte beispielsweise Uta Kutz (47), die heute auch mehrfache Deutsche Meisterin ist, 1983 als erste Ruderin des Clubs den Titel bei der Deutschen Jugendmeisterschaft. Bettina Gau wurde 1993 Junioren-Weltmeisterin im Achter. Zwei Jahre später gewann Gaby Schulz bei der Weltmeisterschaft eine Bronzemedaille. Studenten-Europameisterin im Leichtgewicht-Einer wurde Claudia Mack 2010. Im Jahr darauf sicherte sich Rona Schulz im Doppelvierer ohne Steuerfrau den Titel Junioren-Weltmeisterin.

An die Anlaufphase in Sachen Frauenrudern denkt Dorit von Weydenberg (52) inzwischen mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht zurück. Die Ruderin hat Zeiten erlebt, in denen Frauen Durchhaltevermögen an den Tag legen mussten. „Am Anfang war der Club auf Männer ausgelegt, wir bekamen zunächst eine Reihe in der Männerumkleide, aber extra Duschen gab es für uns nicht“, erzählte sie am Rande des Festes am Clubhaus im Düsternbrooker Weg. Sie könne sich außerdem an eine Jahressiegerehrung erinnern, an der die Frauen trotz ihrer Siege nicht hatten teilnehmen dürfen, so Dorit von Weydenberg weiter. Trainer Karl-Heinrich Brandt bestätigte das Prozedere. „Die Siegerinnen werden durch ihre Trainer vertreten, hieß es 1977, aber die Frauen haben den Pokal nicht angenommen“, berichtete er. Heute müssen Frauen keine Repressalien mehr hinnehmen, sind ihren männlichen Kollegen längst gleichgestellt. Und wie bei den Ruderern dreht sich bei den Ruderinnen nicht immer alles um Leistung. „Ich bin Breitensportlerin, bin Feuer und Flamme für das Rudern, weil es der Seele guttut“, resümierte Andrea Suhr (51). „Es ist Naturerlebnis und Sport, man kann sogar im Winter rudern“, fasste Helga Puschendorff (69) ihre Begeisterung für das Rudern in Worte. ih

Quelle: Kieler Nachrichten, 26. August 2013

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