Hämmerling will einfach nur rudern

Die 17-jährige Kielerin holte bei der Junioren-EM Silber – Ohne Druck die WM im Visier

Wasser ist ihr Element, Rudern ihre Passion: Vize-Europameisterin Frieda Hämmerling aus Kiel. Foto: Paar
Wasser ist ihr Element, Rudern ihre Passion: Vize-Europameisterin Frieda Hämmerling aus Kiel. Foto: Paar
Kiel. Bei der dritten Europameisterschaft der U19-Ruderer in Hazewinkel/Belgien hat die Kielerin Frieda Hämmerling (RG Germania) mit ihrer Partnerin Annemieke Schanze Silber im Doppelzweier gewonnen. Hämmerling lebt seit zwei Jahren im Sportinternat der Ruderakademie in Ratzeburg. Unsere Zeitung sprach mit der 17-Jährigen über den Triumph bei ihrer ersten internationalen Regatta, die anstehende WM und ihre persönliche Zukunft. Frieda Hämmerling über …

… die Vorbereitung auf eine Regatta sowie den Wettkampf selbst: „Bei der Vorbereitung kommt es darauf an, um was für Regatten es sich handelt. Bald ist die WM- Qualifikation, vor der wir etwas lockerer trainieren, um dann im Wettkampf fit zu sein. Am Regatta-Tag trainieren wir dann noch morgens um 7 Uhr, um wach zu werden. Nach dem ersten Rennen müssen wir schnell etwas essen und uns erholen. Dann geht es auch gleich mit dem nächsten Rennen weiter.“

… Erfolgsdruck und Konkurrenzdenken: „Druck habe ich gar nicht. Innerhalb des Internats spürt man das Konkurrenzdenken ein bisschen, aber meine Hauptkonkurrentin Annemieke Schanze ist gleichzeitig meine Zweierpartnerin. Von daher denke ich eher, dass ich mit ihr zusammenarbeite.“

… ihre Silbermedaille bei der U19-EM: „Ich hatte mir etwas erhofft, aber keinesfalls erwartet. Nach dem Halbfinale hatten wir schon etwas Angst, weil die anderen Boote sehr schnell waren. Es hat dann ja aber ganz gut geklappt.“

… den weiteren Saisonverlauf: „Ende Juni sind die deutschen Junioren-Meisterschaften. Danach werden die Nominierungen für die U19-WM vom 5. bis 8. August in Hamburg bekannt gegeben. Im Juli findet dann ein WM-Trainingslager in Berlin statt.“

… ihre Chancen auf die WM-Teilnahme: „Ich hoffe, dass ich es im Einer unter die ersten Acht schaffe. Allerdings ist die Konkurrenz dort sehr groß, weshalb ich nicht damit rechne, mich für diese Bootsklasse zu qualifizieren. Sollte das also nicht klappen, werde ich mich auf den Doppelzweier konzentrieren. Wenn wir bei der DM gewinnen, wären wir für die WM qualifiziert. Selbst wenn wir Zweiter werden, stehen die Chancen noch gut, da auch die Rangliste und die vorherigen Wettkämpfe einbezogen werden.“

… ihre Ziele bei einer möglichen WM-Teilnahme: „Wenn wir es im Doppelzweier schaffen sollten, wollen wir natürlich die Rumäninnen schlagen, die jetzt bei der U19-EM besser waren als wir. Die Teilnahme im Doppelvierer ist ja auch noch eine Option. Aber generell haben wir im Zweier wohl die besten Chancen, weil Annemieke und ich uns recht gut ergänzen.“

… ihre Zukunft: „Ich weiß noch gar nicht, was ich nach dem Abitur machen möchte und ob ich weiterhin Leistungssport treiben werde.“

Aufgezeichnet von Bastian Karkossa

Quelle: Kieler Nachrichten, 4. Juni 2014

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